Kongress der EAU Prostatakrebs-Screening: 5-Jahres-Intervall reicht aus
29.04.2024
Ausgabe 3/2024
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Eine einfache Blutuntersuchung alle fünf Jahre reicht aus, um Männer mit geringem Risiko auf Prostatakrebs zu untersuchen, wie neue Forschungsergebnisse zeigen. An der deutschen Studie, die am 06.04.2024 auf dem Kongress der European Association of Urology (EAU) in Paris vorgestellt wurde, nahmen über 12.500 Männer im Alter zwischen 45 und 50 Jahren teil, die auch in die laufende PROBASE-Studie eingeschlossen sind. PROBASE rekrutiert Männer im Alter von 45 Jahren und teilt sie auf der Grundlage ihres ersten PSA-Tests in drei Gruppen ein. Männer mit einem PSA-Wert von unter 1,5 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) gelten als Männer mit geringem Risiko und werden nach fünf Jahren einem zweiten Test unterzogen. Männer mit einem PSA-Wert zwischen 1,5 und 3 ng/ml gelten als Männer mit mittlerem Risiko und werden nach zwei Jahren erneut untersucht. Männer mit einem PSA-Wert von mehr als 3 ng/ml gelten als Hochrisikogruppe und erhalten einen MRT-Scan und eine Biopsie. Von den mehr als 20.000 Männern, die für die Studie rekrutiert und als Männer mit geringem Risiko eingestuft wurden, haben 12.517 nun ihren zweiten PSA-Test im Alter von 50 Jahren erhalten. Die Forscher fanden heraus, dass nur 1,2 % von ihnen (insgesamt 146) hohe PSA-Werte (über 3 ng/ml) aufwiesen und zur MRT und Biopsie überwiesen wurden. Nur bei 16 dieser Männer wurde anschließend Krebs festgestellt – das sind nur 0,13 % der Gesamtkohorte. Die EAU empfiehlt, dass Männern eine risikoangepasste Strategie (basierend auf dem anfänglichen PSA-Wert) angeboten werden sollte, mit Nachuntersuchungsintervallen von zwei Jahren für diejenigen, die anfänglich gefährdet sind, wobei sie Männer mit einem PSA-Wert von schon über 1 ng/ml in diese Gruppe einschließen. Die neuen Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Screening-Intervall für Personen mit geringem Risiko bei minimalem zusätzlichem Risiko viel länger sein könnte. (Quelle: hhu.de)